Am Rio de la Plata beginnt die Geschichte des Tango Argentino. Er entstand Ende des 19. Jahrhunderts in den Vorstadtvierteln von Buenos Aires - der Hauptstadt Argentiniens - in Uruguay und Montevideo.
Der Tango war in der gehobenen Gesellschaft verpönt, weil er als vulgär angesehen wurde. Doch die jungen Männer der Oberschicht hielten sich nicht an Verbote. Sie lernten den Tango tanzen und trugen ihn nach Paris. Dort entwickelte sich der Tango zum Kulttanz. Man tanzte ihn in den Bars und Cafés in ganz Europa. Der Tango galt als Tanz, der menschliches Verlangen ausdrückte. Von Europa schwappte die Tangowelle in die USA. Der Tango wurde weiterentwickelt und gesellschaftsfähig und kehrte schließlich nach Buenos Aires zurück. Die goldene Ära des Tango begann.
Die Tänzer des Goldenen Zeitalters entwickelten die Figuren und Drehungen, wie sie bis heute getanzt werden: Voleos, Ganchos, Ochos, Quebradas und viele mehr. Bis heute gibt es in Buenos Aires mehr Tangoveranstaltungen als irgendwo sonst auf der Welt. Von vielen Menschen wird deren Alltag, Denken und Fühlen vom Tango bestimmt, obwohl sie damit weder reich noch berühmt werden. Barbetreiber, Tänzer, Lehrer, Sänger und Musiker tun alles dafür, dass ihre Tradition Nacht für Nacht in den Tanzlokalen, den Milongas, weiterleben kann.